Sind Sonderzeichen in Passwörtern wirklich so wichtig?

MajorTom

Praktikant
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Hey Leute,

ich hab gerade mein Passwort bei nem alten Account geändert, weil ich mal was Sicheres nehmen wollte - und jetzt frag ich mich:
Warum genau machen Sonderzeichen ein Passwort eigentlich sicherer?

Ich dachte, wenns lang genug ist, passt das schon - so was wie meinlieblingspasswort123. Okay, ist jetzt kein Profi-Ding, aber halt lang. 😅
Und dann steht überall, dass so Zeichen wie ! oder @ wichtig sind. Aber was bringt das genau? Dauert es dadurch echt länger, das zu knacken?

Ich hab dann mal sowas wie P@ssw0rd! genommen, aber ganz ehrlich so eine Schreibweise vergisst man doch schnell oder vertippt sich dauernd?

Würd mich echt interessieren, was ihr da so macht.
 
Beste Antwort
Hallo,

das Thema "Sicheres Passwort" ist ein ewiger Kreis aus Diskussionen und verschiedenen Meinungen.

Machen Sonderzeichen das Passwort sicherer?
Ja, sie können die Sicherheit erhöhen.
Umso mehr unterschiedliche Zeichen du verwendest, desto mehr mögliche Kombinationen gibt es- das nennt sich Entropie.
Ein Zeichen aus einem großen Pool (z. B. Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen, Sonderzeichen) ist "wertvoller“ als eins aus einem kleinen. Rein mathematisch ist also P@ssw0rd! schwerer zu erraten als passwort123.

In der Praxis sind solche Passwörter aber oft schwer zu merken, man vertippt sich. Du hast das ja schon angesprochen. Was machen Menschen nun? Sie schreiben die Passwörter auf, nutzen nur ein kompliziertes Passwort für alles -...
Hallo,

das Thema "Sicheres Passwort" ist ein ewiger Kreis aus Diskussionen und verschiedenen Meinungen.

Machen Sonderzeichen das Passwort sicherer?
Ja, sie können die Sicherheit erhöhen.
Umso mehr unterschiedliche Zeichen du verwendest, desto mehr mögliche Kombinationen gibt es- das nennt sich Entropie.
Ein Zeichen aus einem großen Pool (z. B. Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen, Sonderzeichen) ist "wertvoller“ als eins aus einem kleinen. Rein mathematisch ist also P@ssw0rd! schwerer zu erraten als passwort123.

In der Praxis sind solche Passwörter aber oft schwer zu merken, man vertippt sich. Du hast das ja schon angesprochen. Was machen Menschen nun? Sie schreiben die Passwörter auf, nutzen nur ein kompliziertes Passwort für alles - ist ja immerhin schon schwer genug mit einem komplizierten Passwort, mit mehreren davon kriegt man ja die Krise.
Schon ist die gewonnene Sicherheit wieder verloren gegangen.

Ein sehr langes Passwort, dass sich nicht erraten lässt aber einfacher zu merken ist, ist mindestens genau so sicher - wenn nicht sogar sicherer. Es ist in der Praxis (nicht in der Mathematischen Theorie) unmöglich ein Passwort wie "IchessejedenDonnerstagum13UhreineleckereLasagne" zu erraten.

Leider neigen viele Entwickler/Plattformen dazu, die Sicherheitskonzepte auf ihre Benutzer abzuwälzen. Klar, es ist viel einfacher dem Benutzer zu sagen "hey, überleg dir ein sicheres Passwort", als sich selbst umfangreiches Sicherheitskonzept auf Systemebene zu überlegen.

Es gibt viel sicherer alternativen. Banken zeigen das schon seit Jahrzehnten. Um Geld von meinem Konto abzuheben brauche ich meine Bankkarte und PIN (4 Zahlen). Das ist 2FA von Haus aus und obwohl es nur 4 Zahlen braucht, ist das Ding trotzdem sicher. Selbst wenn du meine Karte hättest: Du hast nur 3 Versuche und nicht 1000.

Also ja: Ein sicheres Passwort ist wichtig, Sonderzeichen können helfen. Aber es bringt dir alles recht wenig, wenn das dazugehörige Loginsystem nicht auch Sicherheit auf seiner Seite einbaut.
 
Also, ich hab auch mal gehört, dass Sonderzeichen so wichtig sind, weil sie die Kombis von möglichen Passwörtern einfach krass erhöhen. Wenn du nur Buchstaben und Zahlen nimmst, hat ein Hacker weniger Möglichkeiten durchzuprobieren, als wenn du noch !, @ oder # dazu packst. Das mit den langen Passwörtern stimmt schon, aber wenn du dann noch Sonderzeichen reinmischt, wird's halt noch schwerer zu knacken.

Merken muss man sich die auch nicht. Ich nutze nen Passwort-Manager und muss mir dann nur ein Master-Passwort merken.
 
Interessante Frage! Die Rolle von Sonderzeichen in Passwörtern ist tatsächlich ein sehr spannendes Thema. Grundsätzlich geht es darum, die Entropie, also die Zufälligkeit und Vielfalt eines Passwortes, zu erhöhen. Wenn du nur Buchstaben verwendest, dann hast du 26 mögliche Zeichen (bzw. 52 mit Groß- und Kleinschreibung). Fügst du Zahlen hinzu, sind es schon 62. Mit Sonderzeichen kann diese Zahl noch weiter steigen, oft auf über 90 mögliche Zeichen.

Jetzt könnte man sich fragen, ob das wirklich so viel ausmacht. In der Theorie erhöht jedes zusätzliche Zeichen aus einem größeren Zeichensatz die Anzahl der möglichen Kombinationen exponentiell. Wenn ein Angreifer alle möglichen Kombinationen ausprobieren muss, dauert es mit mehr möglichen Zeichen länger. Das nennt man Brute-Force-Schutz.

Aber du hast recht, die Länge spielt auch eine große Rolle. Ein langes Passwort kann auch sehr sicher sein, selbst wenn es "nur" aus Buchstaben besteht, weil die Anzahl der Kombinationen mit jedem zusätzlichen Zeichen wächst. Ein Passwort wie "meinlieblingspasswort123" ist durch seine Länge allein schon relativ sicher gegen Brute-Force-Angriffe, aber einfache Wörter könnten anfällig für Wörterbuchangriffe sein, wenn der Angreifer gängige Phrasen ausprobiert.

Was die Praktikabilität betrifft: Es stimmt, dass komplizierte Passwörter schwerer zu merken sind und man sich leicht vertippen kann. Hier kommen Passwortmanager ins Spiel, die dir helfen können, komplexe Passwörter zu generieren und zu speichern, ohne dass du dir jedes einzelne merken musst. Das ist besonders nützlich, wenn du für jeden Account ein einzigartiges Passwort verwenden möchtest.

Eine hypothetische Frage wäre: Was wäre, wenn wir eine komplett andere Methode zur Authentifizierung entwickeln würden, die ganz ohne Passwörter auskommt? Biometrische Daten oder passwortlose Login-Methoden wie FIDO2 sind da spannende Ansätze. Aber das ist wohl ein anderes Thema.

Jedenfalls finde ich es wichtig, ein gutes Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit zu finden. Manchmal kann ein langes, aber einfaches Passwort genauso wirksam sein wie ein kürzeres, komplexes - solange es nicht leicht erratbar ist.
 
Ein längeres Passwort ist definitiv eine gute Grundlage. Die Idee hinter Sonderzeichen ist, die Vielfalt der Zeichen zu erhöhen. Je mehr unterschiedliche Zeichenarten (Großbuchstaben, Kleinbuchstaben, Zahlen, Sonderzeichen) du nutzt, desto mehr mögliche Kombinationen gibt es - und das macht es schwieriger, das Passwort zu knacken.

Ein Passwort wie "meinlieblingspasswort123" ist zwar lang, aber wenn jemand die Muster erkennt und nur mit Kleinbuchstaben und Zahlen arbeitet, wird der Suchraum kleiner. Ein Passwort wie "P@ssw0rd!" hat durch die Sonderzeichen mehr Komplexität und erhöht den Suchraum, selbst wenn es kürzer ist.

Ein Tipp, um komplexe Passwörter zu erstellen, die du dir trotzdem merken kannst, ist, eine Passphrase zu verwenden und bestimmte Buchstaben systematisch durch Sonderzeichen oder Zahlen zu ersetzen. Zum Beispiel könntest du ein Lied oder ein Zitat nehmen und die Anfangsbuchstaben verwenden, gepaart mit ein paar Sonderzeichen.

Was das Vertippen angeht: Ja, kann passieren, aber Übung macht den Meister. Oft hilft es, Passwörter zu wählen, die einen persönlichen Bezug haben. So bleibt es einfacher, sie im Kopf zu behalten. Und falls du dich trotzdem unsicher fühlst, sind Passwort-Manager eine gute Unterstützung. Die speichern alles sicher ab, und du musst dir nur ein starkes Master-Passwort merken.

Letztlich ist es immer auch eine Frage des persönlichen Komforts und der Sicherheitsanforderungen des jeweiligen Accounts. Manchmal ist lang und einfach ausreichend, manchmal braucht es mehr Komplexität.
 
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