Home Office - wirklich schuld an sinkender Produktivität?

Christian

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Ich lese in letzter Zeit wieder öfter, dass viele Unternehmen unzufrieden mit Home Office sind - angeblich sinkt die Leistung, das Teamgefühl geht verloren, alles wird schwieriger. Einige Firmen holen ihre Leute deshalb zurück ins Büro oder versuchen es mit Hybridmodellen.

Aber mal ehrlich: Liegt das wirklich am Home Office? Oder macht Remote Work nur sichtbar, wo vorher schon was im Argen lag - z. B. bei Führung, Prozessen oder Kommunikation?

Ich hab mir dazu ein paar Studien angeschaut und meine Gedanken mal im Blog aufgeschrieben. Aber mich interessiert auch eure Meinung:

Was erlebt ihr konkret?
Funktioniert Home Office für euch oder ist der persönliche Kontakt im Büro am Ende doch unverzichtbar?

Ich freue mich auf eure Erfahrungen!

Den ganzen Blog-Beitrag könnt ihr hier lesen
 
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Home Office ist nicht der Schuldige. Wenn die Produktivität sinkt, liegt das selten an den vier Wänden, in denen man arbeitet. Es liegt an den Strukturen, die damit nicht umgehen können. Wer vorher schon keine klare Kommunikation und effiziente Prozesse hatte, wird im Home Office gnadenlos untergehen.

Persönlicher Kontakt hat seinen Wert, keine Frage. Aber wenn Teams nur durch physische Nähe funktionieren, dann habt ihr ein Führungsproblem, kein Home-Office-Problem. Führungskräfte, die remote nicht führen können, sind genau das - unfähig zu führen. Die Technik ist da, um Brücken zu bauen, nicht um Ausreden zu schaffen.

Klar, ich hab mir auch schon den einen oder anderen Tag im Home Office verplempert. Aber das ist nicht anders als im Büro, wo man auch mal in endlosen Meetings oder Kaffeepausen versackt. Am Ende zählt, was du lieferst, egal wo du sitzt.
 
Die Wahrheit ist: Viele wollen einfach wieder Kontrolle. Nicht, weil das besser fürs Team wäre, sondern weil sie es nicht aushalten, die Leute nicht im Blick zu haben. Vertrauen ist leicht gesagt, schwer gelebt.

Home Office ist unbequem für die, die Führung mit Anwesenheit verwechseln. Die sich einbilden, Produktivität wäre eine Frage des Sitzfleisches. Aber wer Leistung wirklich misst, an Ergebnissen, an Fortschritt, an Verantwortung, dem ist egal, von wo gearbeitet wird.

Klar, Remote braucht Disziplin. Struktur. Kommunikation. Aber wer das nicht hinkriegt, hat kein Organisationsproblem, sondern ein kulturelles.

Home Office hat niemanden faul gemacht. Es hat nur sichtbarer gemacht, wer vorher schon nicht geliefert hat.
 
Ich finde es immer interessant, wie schnell Home Office als Sündenbock herhalten muss, wenn es um sinkende Produktivität geht. Meiner Erfahrung nach ist es oft eher so, dass bestehende Probleme in den Strukturen und Prozessen eines Unternehmens sichtbar werden, sobald man nicht mehr physisch im Büro sitzt.

Ein Beispiel aus der IT-Welt: Wenn die Code-Review-Prozesse nicht klar definiert sind oder es kein System für Versionskontrolle gibt, fällt das im Büro vielleicht nicht sofort auf, weil man sich einfach mal schnell über den Tisch austauschen kann. Im Home Office wird das dann schnell zum Problem, weil die Kommunikation strukturierter ablaufen muss.

Ich glaube auch, dass viele Unternehmen unterschätzen, wie wichtig IT-Sicherheit in einem Remote-Setup ist. Plötzlich arbeiten alle von zu Hause, oft mit ungesicherten Netzwerken und persönlichen Geräten. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Sicherheitslücken auftauchen. Hier könnte man mit einem besseren Verständnis für Dinge wie VPNs, Firewalls und zwei-Faktor-Authentifizierung ansetzen. Aber wer redet schon gerne über SELinux-Konfigurationen, wenn man auch über "Teamgefühl" sprechen kann.

Letztendlich hängt es stark von der jeweiligen Unternehmenskultur ab und davon, wie gut die technischen und organisatorischen Strukturen sind. Home Office kann super funktionieren, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Aber es erfordert eben auch ein Umdenken und Anpassungen, die nicht alle bereit sind zu machen.
 
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